#34 Das gallische Dorf: Gut oder furchtbar als Team?

Shownotes

In dieser Folge sprechen Tony und ich darüber, warum Teams manchmal wie das berühmte gallische Dorf wirken: nach innen unschlagbar, nach außen schwer zugänglich. Und warum genau das gleichzeitig Stärke und Stolperstein ist.

Wir reden darüber:

➡️ wie das Wir-/Nicht-Wir-Gefühl entsteht – und warum es so schnell greift. ➡️ wie Teams durch Sprache und Insiderlogik ausgrenzen, ohne es zu wollen. ➡️ woran man erkennt, dass Leute sich zurückziehen, weil sie außen stehen. ➡️ wie stark Selbstbild und Fremdbild auseinandergehen können – und warum beide stimmen. ➡️ was Teams tun können, um Mauern abzubauen, ohne ihren Zusammenhalt zu verlieren.

Eine Folge für alle, die es interessiert, wie Zusammenarbeit innen und außen gut wird.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Wir sehen uns so.

00:00:01: Wir haben voll die Ahnung.

00:00:02: Wir haben vielfach Wissen.

00:00:03: Wir können überall was zu sagen.

00:00:05: Und die anderen sagen, ihr seid besser Wisse.

00:00:08: Ihr seid Nervensegen oder was auch immer.

00:00:11: Ja, dem macht es kompliziert dadurch.

00:00:17: Moment noch.

00:00:18: Überleben in der Arbeitswelt.

00:00:20: Der Podcast über Arbeitszufriedenheit, wirksame Zusammenarbeit und Zwischenmenschliches.

00:00:27: Hallo, liebe Simone.

00:00:28: Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer.

00:00:31: Heute geht es mal wieder um das Thema Zugehörigkeitsgefühl und wie das von außen und von innen sich so anfühlt und wie das auch Auswirkungen auf die Zusammenarbeit haben kann.

00:00:42: Und wir hatten einen Hörer, der auch gleichzeitig ein guter Freund von mir ist, der genau diese Frage nämlich gestellt hat und gefragt hat, kann denn ein Zu viel an wir gefühlen eigentlich auch ein Problem für nach außen werden?

00:00:57: zu den Schnittstellen.

00:00:59: Ja, hi Toni.

00:01:00: Vielen Dank für die wunderschöne Einleitung und das erinnert mich so ein bisschen daran, wo du bei der Folge Nummer zehn warst, glaube ich, das gallische Dorf eingebracht hast.

00:01:09: Da hast du so eine ganz ähnliche Frage gestellt.

00:01:12: Ja, genau, da hab ich auch dran denken müssen jetzt in Vorbereitung auf die Aufnahme heute.

00:01:18: Weil ich tatsächlich auch öfter das Feedback erhalte, weil eben mein Team wirklich sehr stark nach innen ist und wie ein sehr starkes Zusammenhalt-Gefühl.

00:01:28: Noch gar nicht mal unbedingt Zugehörigkeit, sondern wirklich verhalten innen stark zusammen.

00:01:33: Und da kriegen wir manchmal auch das Feedback, dass das eben nach innen sehr stark ist, aber nach außen auch.

00:01:38: abstoßend tatsächlich wegen kann.

00:01:40: Also

00:01:40: witzig, weil ich bin von selber, danke, dass ihr das eingebracht habt, auf die Idee nie gekommen.

00:01:45: Und du hast jetzt, glaube ich, schon einen neuen Begriff mit reingebracht.

00:01:49: Also es gibt das Thema Zusammenhalt.

00:01:51: Auf der einen Seite.

00:01:53: Auf der anderen Seite gibt es das Zugehörigkeitsgefühl.

00:01:56: Und vielleicht nochmal ganz kurz.

00:01:57: Das heißt eigentlich Zugehörigkeitsgefühl.

00:02:00: Der Begriff kommt ursprünglich aus der Individualpsychologie von Alfred Adler.

00:02:04: Der hat das damals noch Gemeinschaftsgefühl genannt.

00:02:08: Und er hat erkannt, dass wenn Menschen psychisch gesund sein wollen, wenn sie zufrieden sein wollen und glücklich sein wollen, dann brauchen sie sowas wie ein Zugehörigkeitsgefühl.

00:02:20: Und das ist jetzt nicht eine bestimmte Person, eine bestimmte Gruppe gebunden, sondern dieses Gefühl dazu zu gehören, sagen wir mal, irgendwo dazu.

00:02:29: Und am besten natürlich auch im Zweiaustausch.

00:02:32: Also wir beide, wir haben das ja, wenn wir uns in der Halten sehr ausgeprägt.

00:02:36: Und wenn ich in der Lage bin, das herzustellen, so ein gutes Zugeheuchkeitsgefühl, das hat ja was damit zu tun, wie ich mit dir umgehe.

00:02:44: Das heißt, du fühlst dich bei mir wohl, ich fühl mich bei dir wohl.

00:02:48: Und jetzt würde ich sagen, wenn man das gut kann, dann kann man das ja eigentlich mit jedem, auch mit Leuten von außerhalb dem Team.

00:02:56: Ja, ja, das... Stimmt trotzdem es hat schnell auch so ein bisschen was.

00:03:02: Abgrenzendes und da bin ich gespannt wie wir da heute gemeinsam dann auch mal drauf gucken weil es hat eine unheimliche power.

00:03:08: das thema aber kann auch schon thema mit anderen sein definitiv absolut.

00:03:13: das kann halt total einfach und leicht und effizient sein sich vor allem auf die leute einzustellen mit denen ich jeden tag zu tun.

00:03:19: aber jetzt bin ich gewöhnt.

00:03:21: Eine Frage, die mir da gerade in den Sinn kommt, wie merken wir oder wie fühlt sich das eigentlich für draußen wirklich an?

00:03:29: Also was passiert da auch bei den anderen, die sozusagen draußen sind?

00:03:34: Ja,

00:03:35: die spüren das total.

00:03:36: Und unser Gehirn, also die Amygdala wieder hier, dieses Angstzentrum im Gehirn, die differenzieren da nicht.

00:03:44: Das heißt, wenn ich jetzt mit jemandem zu tun habe und der gibt mir das Gefühl, du gehörst hier nicht dazu.

00:03:49: Dann werde ich diesen Kontakt als unangenehm empfinden.

00:03:52: Ich werde ihn vielleicht meiden.

00:03:54: Also ich kann natürlich auch in Angriff gehen.

00:03:57: Das ist ja das, was wir tagtäglichen Büros auch erleben.

00:04:00: Dass es zwischen Teams eben Hacken und Stechen gibt, dass es keine Kommunikation gibt, Rückzug.

00:04:06: Und so werden halt keine Probleme gelöst.

00:04:11: Was du jetzt gesagt hast, wird ja jeder mit dem Kopf nicken und wird sagen, ja klar, das ist ein unangenehmes Gefühl und haben wir irgendwie auch alle schon erlebt.

00:04:18: und trotzdem machen, was ja alle immer wieder.

00:04:21: Also irgendwie,

00:04:22: egal an was man jetzt denkt, sei es in der Freizeit, sei es im Büro und so weiter, überall gibt's irgendwo so eine Gruppe, wo man genau merkt, da ist dieses gallische Dorf, wo ich auch niemand anderen reinlasse.

00:04:33: Und da gucken wir ja wahrscheinlich jetzt auch drauf, warum das eigentlich so ist, obwohl der Mensch eigentlich weiß, das ist irgendwie total bizarr.

00:04:39: So zu reagieren.

00:04:40: und trotzdem machen wir es alle immer wieder.

00:04:42: Könnte man sich jetzt total über uns ärgern, gell?

00:04:45: Genau.

00:04:45: Aber ich glaube, es gibt echt ein paar gute Gründe aus der Welt der Psychologie, die das echt gut erklären können, wo man glaube ich ein bisschen gnädig mit uns sein können.

00:04:55: Dann

00:04:55: schieß mal los, bin ich sehr, sehr gespannt, da lerne ich heute auch wieder einiges.

00:05:01: Also das allererste ist so ein Muster, das wir in uns haben und das ist so ein, wir denken gerne in wir und nicht wir.

00:05:09: Weil unser Gehirn will Strukturen herstellen, dass wir Klarheit haben.

00:05:12: Also, wenn wir ganz klein sind, dann fangen wir an und lernen in Kategorien.

00:05:19: Und irgendwann haben wir gelernt, dass das meine Familie quasi und dann gibt es noch andere Familien.

00:05:25: Und das macht die Welt einfacher.

00:05:27: Weil ich weiß, wen ich fragen muss, wenn ich was zu essen haben will.

00:05:31: Ich weiß, wo ich hingehe, wenn ich krank bin, wer sich um mich kümmert.

00:05:35: Und das macht es unheimlich einfach.

00:05:37: Und ich wollte auch gerade sagen, auch so ein bisschen normal.

00:05:41: Und das Gehirn funktioniert da aus meiner Sicht auch so ein bisschen Null und Eins.

00:05:46: Also wie du gesagt hast, das macht es dann auch irgendwie einfach.

00:05:48: Kenne ich.

00:05:49: Muss ich nicht mehr groß drüber nachdenken.

00:05:51: Genau.

00:05:51: Kann ich mich in Anführungszeichen wohlfühlen, fallen lassen etc.

00:05:54: pp.

00:05:54: Und muss mich jetzt erstmal nicht weiter anstrengen.

00:05:58: Manche sagen ja gerne, dass unser Gehirn so ein Energiesparer ist.

00:06:02: In Wirklichkeit ist es aber so, dass unser Gehirn der größte Energieverbraucher überhaupt ist, den es in unserem Körper gibt.

00:06:11: Und natürlich gibt es da Mechanismen, die zu führen, dass wir eben Energie sparen.

00:06:16: Das heißt, das Denken soll so einfach wie möglich sein.

00:06:19: Und auch dieses Thema, ich weiß gar nicht, ob du schon gesagt hattest, auch dieses Thema Sicherheit.

00:06:25: Also kenn ich, geht keine Gefahr voraus.

00:06:28: Und so weiter ist ja auch total beruhigend.

00:06:30: Und nicht die ganze Zeit, ich muss hier aufpassen auf Alarm Alarm irgendwo droht Gefahr oder so.

00:06:38: Ja, was ist dann so einem sozialen System wie ein Team?

00:06:41: Was ist denn das eigentlich, was die gemeinsam haben?

00:06:45: Kann sein, das ist sowieso ein... Das Betriebssystem also aus was besteht das quasi?

00:06:50: und das sind dann so Dinge wie man.

00:06:52: man verwendet die gleichen Begriffe Ja oder oder auch gleiche Bedeutungen für bestimmte Dinge.

00:07:01: Man interpretiert ähnlich

00:07:02: oder versteht sich blind ist ja so ein Begriff

00:07:04: steht sich blind dann irgendwann genau Genau und und dann dann natürlich das hat der eine oder andere und ich auch schon mal schmerzhaft erlebt die gleichen Abkürzungen.

00:07:18: Das ist natürlich in total effizient und man man man entwickelt in sozialen system immer ja auch eine eigene Sprache und das ist aber dann aus und total unverständlich.

00:07:28: wie soll ich daran kommen?

00:07:29: wenn jemand eine Sprache nicht spricht dann kann ist das ein ganz zentraler punkt weshalb man sich nicht zugehörig fühlt auch warum man den anderen auch teilweise unterschätzt.

00:07:41: wenn der meine Sprache nicht spricht dann halte ich den vielleicht für nicht ganz so schlau wie wir.

00:07:46: dabei kann er es einfach nur nicht ausdrücken.

00:07:48: Ja, und du bist ganz schnell abgehängt.

00:07:51: Es gibt ja teilweise auch Teams oder Unternehmen, die haben wirklich eigene Begriffe für Dinge.

00:07:55: Ich saß auch mit Leuten mal zusammen, die in einem anderen Unternehmen tätig waren.

00:07:59: Ich hab die nicht verstanden, obwohl jetzt wahrscheinlich die über Dinge geredet haben, wo ich durchaus hätte mitreden können.

00:08:06: Aber ich war abgehängt, weil ich einfach mit den Begriffen da nichts anfangen konnte oder das dann manchmal auch irgendwie zu schnell ging.

00:08:12: Also das kenne ich auch tatsächlich sehr, sehr gut.

00:08:15: Das hat jeder mal erlebt, der in so einem neuen sozialen System angekommen ist, ist meine Behauptung, dass man am Anfang sich schwer getan hat und dann noch an sich selbst gezweifelt hat, obwohl es gar keinen Grund dafür gab.

00:08:27: Wollte ich gerade sagen, man hat

00:08:28: einfach

00:08:29: zu langsam fühlt.

00:08:30: Genau.

00:08:30: Und irgendwie denkt, oh Gott, ich verstehe gar nichts.

00:08:34: Das sind Vokabeln, man muss die Vokabeln dieses Systems lernen.

00:08:42: Was würdest du sagen, wie kann ich das jetzt als... ... derjenige, der in diesem gallischen Dorf sitzt und natürlich alles versteht.

00:08:48: Wie kann ich das erkennen, dass ... ... ja, ich da die anderen Leute auch abhänge, ... ... außer ich sehe es Ihnen natürlich anders, ... ... das passiert ja manchmal auch, ... ... dass bei den Leuten anzieht, man hat sie abgehängt.

00:08:58: Aber wie erkenne ich das sonst auch, dass ich da ... ... ja, ... ... Leute nicht genug integrieren, ... ... wenn ich es jetzt vielleicht auch mache?

00:09:05: Ja,

00:09:06: ich glaube, ... ... mit das häufigste, was Menschen in so Situationen machen, ... ... ist ein Rückzug.

00:09:11: Die werden stiller.

00:09:13: Die melden sich dann, wenn du denkst, oh, da hätte ich ja mal fragen können, fragt nicht mehr nach.

00:09:19: Es kann aber auch jener Typ, den man da so vorsicht hat, es kann noch sein, dass die Leute dann bockig werden.

00:09:26: Also bockig, das heißt, die sagen irgendwelche Sachen, wo man denkt, hey, das passt ja jetzt gar nicht zum Thema, der soll doch einfach diesenjenigen das machen, aber er macht es nicht.

00:09:33: Und meistens ist es aber so, dass die dann anfangen, einen zu meiden.

00:09:39: Das ist was, wo man Annemungsfilter drauflegen.

00:09:42: kann.

00:09:42: Statt zu sagen, warum meldet der sich nicht, der ist nie erreichbar und so weiter, könnte man sich ja mal fragen, kann es sein, dass ich den irgendwie verloren habe auf dem Weg?

00:09:53: Welche Gedanke mir gerade kommt, weil du weißt ja, ich bin auch immer kräftig am Leute einstellen und also zumindest bin ich mir mittlerweile bewusst, dass ich aufpasse, nicht immer die Leute einzustellen.

00:10:10: Ich finde alle Leute gut, die ich einstellen, aber nicht in diese Falle zu tappen, dass die zugleich sind zu denen, die heute schon im Team sind und merkt dann auch.

00:10:25: Also einerseits, was wir eben auch gesagt hatten, das wird es dann irgendwie einfach machen, die passen dann und sind schnell auch integriert und so weiter.

00:10:33: Und ich ertappe mich aber auch dabei, mir dann auch wieder die Frage zu stellen, wenn ich jetzt mal jemand andern nehme, bringe ich dann auch wieder zu viel Unruhe rein.

00:10:41: Also

00:10:42: was würdest du da irgendwie sagen, wo ist vielleicht auch eine Grenze oder wo wird es auch gefährlich, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung?

00:10:49: Also zu viel Gleichheit oder zu viel Unruhe auch.

00:10:54: Im Ende des Tages, wenn die Unterschiedlichkeit super anstrengend wird dann irgendwann statt wertvoll, dann hat es ja nichts gebracht.

00:11:04: Und aus meiner Sicht kann man dann nur auf sein Gefühl achten und auf seine Intuition.

00:11:10: Vielleicht in einem sehr introvertierten Team holt es einen sehr extrovertierten Rhein.

00:11:13: Das kann schiefgehen, obwohl man die Qualität brauchen würde.

00:11:19: Das

00:11:20: kann man begleitet dann machen, sollte man auch tun, weil dann kann es wieder funktionieren, weil beide Seiten müssen dann sehr viel übereinander lernen.

00:11:30: Das ist das eine.

00:11:30: und auf der anderen Seite ist es natürlich auch der Klassiker, wenn du irgendwann ein Team zusammen hast, die nur noch nicken in Team-Meetings, wenn du was sagst.

00:11:38: Das ist halt eben auch der Horror, muss man auch leider so sagen.

00:11:41: Ja, was?

00:11:42: Wieso Horror?

00:11:43: Ist doch super.

00:11:45: Nee, nein, nein, nein.

00:11:47: Das passt nicht zu dir, Toni.

00:11:50: Also klar, natürlich auch da, wenn du irgendwie einen dauernden Quertreiber hast, der irgendwie immer gegen alles schießt und soweit ist auch anstrengend, aber dieses Ja, alle finden alles immer gut und du weißt aber ganz genau, dass sie dann vielleicht auch doch irgendwie im Hintergrund dann doch auch irgendwie anderer Meinung sind, sich dann aber da vielleicht auch nicht trauen.

00:12:08: Also das ist auch

00:12:09: dann der Fall.

00:12:09: Genau, wenn Harmonie wichtiger wird als der Widerspruch, das ist halt genau so ein Punkt.

00:12:13: Ja, dass sich die Leute auch nicht trauen.

00:12:15: Also dann wirklich sagen, oh.

00:12:17: Glaub ich jetzt nicht geht gegen die Gruppe wieder, sind wir wieder beim Thema Zugehörigkeitsgefühl, dann wird es glaube ich auch auch schwieriger.

00:12:24: Sehr wirklich eine Gefahr und die sehe ich auch bei uns im Team, das dann da schon sehr viel Einigkeit und so weiter herrscht.

00:12:31: Hast du da noch ein Tipp für uns, wie man das fördern kann, so diese ja dann doch mal über die... Klippe springen und was Unangenehmes vielleicht sagen oder da seine abweichende Meinung irgendwie sagen oder das rauskitzeln.

00:12:43: Ich

00:12:43: glaube, was total wichtig ist, ist, dass man nicht in diese Bequemlichkeitsfalle tappt, dass es gerade so super angenehm ist.

00:12:50: und in dem ganzen Stress, den ihr ja auch habt, ihr Führungskräfte, in dem ganzen Stress ist es ja auch mal, kann es ja auch mal ganz angenehm sein, wenn man Themenmieten durchzieht.

00:12:58: Es gab nicht viel Diskussion.

00:13:00: Haken dran, erledigt raus, das kann.

00:13:03: Das kann verführerisch angenehm sein, weil man effizient und schnell durchkommt.

00:13:10: Aber wie war die Diskussionskultur heute?

00:13:14: Haben die Leute das, was die typischerweise sagen würden, eingebracht?

00:13:20: Und was ich zum Beispiel auch jetzt öfter mache, wirklich diese sinnvolle Pause mal zwischendurch zu machen.

00:13:27: Also nicht durch die Agenda-Punkte durch zu donnern, sondern wirklich auch mal zu sagen, so jetzt mal irgendwie kurz Pause, wirklich auch den... Raum zu lassen beziehungsweise sie manchmal auch ein bisschen in den Raum zu zwingen.

00:13:38: Ja super genau das wollte ich auch gerade noch sagen.

00:13:40: ruhig die Leute auch dran nehmen.

00:13:41: Jede einzelne muss was sagen zu einem Thema.

00:13:44: Und dann fasst der erste den Mut und sagt was und dann trauen sich die anderen auch noch.

00:13:50: Jetzt haben wir uns angeguckt wie wir da vielleicht auch wieder rauskommen aus diesem Abschottungsmodus.

00:13:56: Wenn wir es jetzt mal in die andere Richtung in die extreme lenken, was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn ich dem kein Einhaltgebiete sozusagen?

00:14:08: Einhaltgebieten ist auch schön.

00:14:11: Ja, wenn man so in so eine Kuscheltruppe wird, also so eine Gruppe, die wirklich komplett zurückgezogen ist, weil das angenehmer ist und andere Teams werden grundsätzlich als nervig empfunden.

00:14:27: Das ist glaube ich so ein Ding.

00:14:29: Und dann hast du es ja auch gesagt, finde ich sehr, sehr spannend und spricht auch wirklich für eure Kultur, wenn ihr da ab und zu auch das Feedback von außen bekommt.

00:14:37: Das finde ich super.

00:14:38: Ja.

00:14:39: Also ich habe jetzt gerade nochmal so mein Team vor Augen und wir haben ja auch so ein Team namen.

00:14:43: Wir sind die Speciale Foxes.

00:14:46: Und das hat ja dann auch schon so ein bisschen, ja schon auch so ein bisschen was Exklusives.

00:14:52: Also was wir damit dann auch befördern, also wir finden das auch alle total toll und identifizieren uns damit total, haben ja auch ein Logo und so weiter, aber das kann ja auch andere da auch wieder eher abstoßend wirken.

00:15:05: Also beides wahrscheinlich, also einerseits möchte gerne dazugehören, aber dann teilweise auch so weiß nicht.

00:15:11: Ja, ist ein bisschen auch wie das gallische Dorf, wenn ihr gerade mal wieder Zauber dran getrunken habt.

00:15:19: Den ganz besonderen.

00:15:23: Dann ist es natürlich für die anderen auch vielleicht manchmal ein bisschen beängstigend.

00:15:28: Ja, ich hatte ja auch beim letzten Mal gesagt, wir hatten jetzt auch gerade die übergreifende Klausur.

00:15:34: Eigentlich soll es ja so ein bisschen den Austausch fördern und trotzdem sitzen alle eigentlich dann immer doch wieder in ihren Teams zusammen.

00:15:40: Und da sind sie dann irgendwie total, total enger und total dicker.

00:15:43: Ich kann das gut verstehen.

00:15:45: Weil du arbeitest Tag für Tag zusammen und vielleicht magst du dich auch.

00:15:48: Das heißt, die Zeit fürs Persönliche kommt ja oft zu kurz.

00:15:50: Und dann hast du die Gelegenheit, die sollte man dann auch nutzen.

00:15:55: Also absolut.

00:15:56: Ich habe nur so diesen, ja, so ein bisschen wirklich wie so ein elitärer Club.

00:16:01: Wo alle so in ihrer Clubbubble dann irgendwie sitzen.

00:16:07: Und ja, ich finde, da darf man auch wirklich auch mutig sein, da einfach auch mal einzutreten in dem Club.

00:16:13: Und sich davon auch nicht abschrecken lassen, sondern einfach sagen, jetzt gehe ich mal rein.

00:16:18: Ja, genau, mitspielen erwünscht.

00:16:20: Genau.

00:16:21: Wir haben jetzt von beiden Seiten drauf geguckt.

00:16:24: Einmal von innen im gallischen Dorf, aber auch von draußen auf das gallische Dorf.

00:16:30: Jetzt sollten wir mal gucken, was helfen kann um diese Lager, diese unterschiedlichen Sichten irgendwie auch.

00:16:37: zu durchbrechen, also das so ein bisschen aufzulösen, das gallische Dorf und die Mauer niederzureißen.

00:16:42: Also da Bock drauf?

00:16:44: Ja, total.

00:16:46: Sehr gut.

00:16:47: Ja, was könnte denn da helfen?

00:16:50: Also ich glaube, so eines der wichtigsten Sachen ist, dass man diese Bilder, so wie wir es jetzt hergeleitet haben, ja, es hat mir sehr gut gefallen und auch das ist ja geboren aus dem Gefühl, Von dem Hörer, der die Frage gestellt hat und auch deinem eigentlich mit dem gallischen Dorf.

00:17:07: Also es lohnt sich, glaube ich, wirklich das Selbstbild und das Fremdbild, man nebeneinander zu legen.

00:17:13: Von Zeit zu Zeit.

00:17:15: Also ihr habt ja, ihr seid die Special Foxes.

00:17:19: Das ist euer Selbstbild.

00:17:20: Da kann man jetzt wahrscheinlich auch Werte dran pinnen.

00:17:24: Drei, vier, fünf, das ist logisch, wundert mich nicht.

00:17:29: Und dann habt ihr bestimmt auch ein paar Vertraute von außen, die ihr regelmäßig mal fragen könnt.

00:17:36: Wie seht ihr uns?

00:17:37: Und dann kann zum Beispiel jetzt ich, das jetzt nicht, das sind jetzt nicht die Special Foxes von den Streden, sondern von irgendeinem Team, dann ist vielleicht das Selbstbild, wir sind stabil, loyal, harmonisch und effizient.

00:17:48: Und das Fremdbild ist dann aber eher, ihr seid verschlossen, langsam star und schwer zugänglich.

00:17:53: Das ist übrigens ein Phänomen, dass ganz viele Görungskräfte mir schildern.

00:18:00: Und zwar die, die ganz bestimmte Verantwortung haben in so einem Bereich von Regularien, die einzuhalten sind oder Prozess oder Qualitätsmanagement.

00:18:08: Die kriegen oft von außen genau dieses Feedback, obwohl die eigentlich nur ihren Job erfüllen.

00:18:14: Und das öffnet so wunderbar.

00:18:16: Die Perspektiven, weil der Witz hier dran ist, beide Perspektiven stimmen ja.

00:18:23: Und wenn es noch so weh tut.

00:18:26: Mir fällt da auch gerade was ein, was wir tatsächlich auch öfter hören oder sogar auch das Nachbarteam.

00:18:30: Wir sind ja alle in Prozessen tätig.

00:18:33: Und wir haben unheimlich Tiefes und breites Fachwissen auch und haben ganz vielem auch immer was zu sagen.

00:18:40: Und das nervt dann die Außen manchmal auch, weil wir es damit natürlich dann sehr langatmig machen und noch was und Hölzchen auf Stöckchen und so weiter.

00:18:49: Aber ja, hat beides auch Vorteile und stimmt beides.

00:18:52: Und dann muss man halt auch gucken, dass es nicht überhand nimmt, weder das eine noch das andere.

00:18:56: Also nicht zu schnell werden, aber auch nicht den Laden aufhalten.

00:18:59: Genau und jetzt, wenn du einfach nur, was glaubst du, was die Frage, wenn du bei irgendjemand von außerhalb des Teams mal das fremdbild abfragst.

00:19:08: Das ist Kulturprägen, wenn du anfängst, diese Frage zu stellen.

00:19:11: Du bist erst mal komisch angeguckt wahrscheinlich.

00:19:13: Du wirst vielleicht komisch angeguckt, aber du öffnest einen Raum, der so vorher nicht da ist.

00:19:18: Man arbeitet sich dann immer weiter an den Themen ab.

00:19:21: Statt einmal mal kurz einen Schritt zurückzutreten, mal von oben drauf zu gucken, okay, wir sehen uns so.

00:19:27: Wir haben voll die Ahnung.

00:19:28: Wir haben vielfach Wissen.

00:19:29: Wir können überall was zu sagen.

00:19:31: Und die anderen sagen, ihr seid besser wisse.

00:19:34: Ihr seid Nervensegen oder was auch immer.

00:19:37: Ja oder ihr macht es kompliziert dadurch.

00:19:39: Ihr macht es kompliziert, ja genau.

00:19:41: Und da einfach mal drüber zu reden und dann sich drüber auszutauschen.

00:19:44: Warum ist das?

00:19:45: Was ist euer Bedürfnis?

00:19:46: Was ist unser Bedürfnis?

00:19:48: Und ich habe es ganz selten erlebt, dass Menschen nicht willig sind, wenn sie mal kapiert haben, warum der andere.

00:19:56: das so oder so braucht oder wie es auch für den wirkt, da war es dran zu erinnern.

00:20:01: Das ist nicht als Kritik jetzt gleich wahrzunehmen, sondern zu gucken, Mensch, was hat er mir dann eigentlich damit gesagt und wie kommt das irgendwie auch an?

00:20:08: Und da hilft natürlich alles nicht persönlich nehmen.

00:20:10: Das Vieles, was wir im sozialen System erleben, liegt ja an der Rolle.

00:20:15: Und diese Konflikte, die oft zwischen zwei Teams sind, die sind, wenn man sich das anguckt, über viele, viele Jahre, da können die Teams komplett ausgetauscht werden.

00:20:25: Und du hast immer die gleichen Konflikte.

00:20:28: Weil jemand, der bei dir im Team ist und bei deinem Nachbarteam, wo du eben erzählt hast, wo dieses Know-how und natürlich dieses breite Know-how anwächst, das wird jedem so gehen, der in dieses Team reinkommt.

00:20:38: Und ich hatte es witzigerweise auch, also ich war ja vorher bei der Lufthansa Kago und bin jetzt bei der Technik in ähnlicher Position und es waren genau die gleichen Themen, obwohl es ganz andere Personen waren, ganz andere

00:20:49: Führungskräfte

00:20:50: etc.

00:20:50: genau wie du sagst, das sind die Rollen, die bringen das mit.

00:20:53: und wenn man, also ich finde, wenn man das auch mal erkannt hat, dann wird es auch schon wieder leichter, weil man dann einfach weiß, es liegt wirklich nicht an einem selbst.

00:21:00: Und dann kann man aber auch ganz anders an dem Konflikt arbeiten, denn dann ist es nicht ich brauche.

00:21:07: Sondern wir brauchen, um den Prozess gut gemeinsam zu bearbeiten, brauchen wir das und das.

00:21:13: Ja, und ich fand den Tipp auch vorhin wirklich gut, mit den Schnittstellen da in den Austausch zu gehen.

00:21:19: Und wirklich mal kurz mit denen drauf zu gucken, das muss jetzt nicht ein Stunden-Meeting irgendwie sein, aber mal kurz zu gucken, so wie hat sich das jetzt für dich angefühlt, wie hat sich es für uns angefühlt, warum haben die es vielleicht auch so gemacht, dass die anderen das auch verstehen.

00:21:32: Ich glaube, das kann auf jeden Fall auch total... Total helfen.

00:21:37: Und was ich jetzt wirklich so seit einem halben, dreiviertel Jahr mache, ist aktiv, das Außen einbeziehen.

00:21:47: Also, wo ich früher eigentlich wirklich so dieses galische Dorf immer mehr gefördert hab.

00:21:51: Jetzt auch zu sagen, nee, komm, ich lade jetzt mal jemanden ein oder ich nehme mal jemanden mit oder wir drehen mal mit ihm zusammen ein Video, was wir früher vielleicht alleine gemacht hätten oder so.

00:22:01: Und das gibt einem auch total viel zurück.

00:22:04: Ja.

00:22:05: Du bist im Anfang nur über Windung, weil auch dein Hirn musste sich da um strukturieren und es anstrengender gewesen.

00:22:12: Aber auch das wird zur Gewohnheit.

00:22:14: Ja.

00:22:15: Und auch da, es dauert wieder länger, weil dann bringt er auch einmal auch noch mal eine Meinung mit rein und möchte irgendwie mitgestalten.

00:22:23: Aber es, wie gesagt, gibt auf der anderen Seite ganz viel, dann wieder in der Gruppe zurück.

00:22:27: Genau, in Summe hast du weniger Zeit und weniger Energie, wenn man es macht.

00:22:32: Ja, ja, das stimmt.

00:22:34: eine letzte Frage, die mir in dem Zusammenhang jetzt in den Kopf gekommen ist.

00:22:39: Und zwar, wie kann ich bei anderen Ansprechen, wenn ich merke, dass die unbewusst eben dieses galische Dorf aufbauen, ohne dass ich sie sozusagen verschrecke oder mehr Erde verbrenne.

00:22:53: Ja, sehr gute Frage.

00:22:56: Die ist wirklich sehr gut.

00:22:57: Also, der Reflex bei den meisten wäre jetzt, denen das einfach von Latz zu knallen.

00:23:04: Damit erreiche ich tatsächlich die Verband der Erde.

00:23:07: Das macht keinen Sinn.

00:23:09: Also Appelle oder Vorwürfe an der Stelle, die helfen natürlich überhaupt nicht weiter.

00:23:14: Es sei denn, ich will es in Anfangszeiten verschlimmern.

00:23:19: Weil hier gibt es ja auch keine Knopfdrucklösung.

00:23:21: Ich kann das nicht auf Knopfdruck ändern.

00:23:23: Was ich sagen würde, sorge dafür, dass der andere, wann immer er mit dir zu tun hat, eine positive Erfahrung macht.

00:23:30: Das wird den öffnen.

00:23:32: Und er würde das wieder haben wollen.

00:23:35: Das ist der Schlüssel für das Zugeheuigkeitsgefühl nach innen und nach Hause.

00:23:40: Also quasi auch wieder so ein bisschen Interesse zeigen.

00:23:43: Genau.

00:23:43: An dem anderen.

00:23:45: Okay.

00:23:45: Ganz genau.

00:23:46: Cool.

00:23:47: Am Ende kommt es immer wieder darauf hinaus.

00:23:49: Ah,

00:23:50: cool.

00:23:51: Das hat richtig viel Laune gemacht, mal hinter die Mauern des gallischen Dorfes zu gucken und zu schauen, wie man da die Mauern niederreisen kann.

00:23:58: Das hat sehr, sehr viel Spaß gemacht und ich glaube unsere Hörerinnen und Hörer haben auch wieder eine ganze Menge mitgenommen.

00:24:02: Danke dir.

00:24:03: Ja, das hoffe ich, Toni.

00:24:04: Ich danke dir für die wunderschöne Moderation heute.

00:24:07: Hat mir auch Spaß gemacht.

00:24:08: und liebe Hörerinnen, liebe Hörer, ich wünsche euch eine wunderschöne Adventszeit.

00:24:13: Lasst euch gut gehen und bis zur nächsten Folge dann.

00:24:16: Eure Simone.

00:24:18: Die Toni.

00:24:20: Das war Moment noch über Leben in der Arbeitswelt.

00:24:24: Abonniere den Podcast, damit du keine Folge verpasst und lass gerne Bewertung oder ein Kommentar da.

00:24:30: Ich freue mich sehr über dein Feedback.

00:24:32: Bis zur nächsten Folge.

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